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Fröhliche Neustadter Wasserspiele

Das „lange Warten auf die Nummer“ hatte ein Ende. Am 14.10.2012 machte sich der Landjugend Tross, bestehend aus einem Festwagen inklusive Toilettenanbau und einer Fußgruppe, auf die kurvenreiche Umzugsstrecke in Neustadt an der Weinstraße zu bewältigen. 

Bereits um 11.30 Uhr, für einen Sonntag quasi mitten in der Nacht, startete die Gruppe vom Ort des Wagenbaus in Richtung Neustadter Innenstadt. Ein feuchter, nebliger Schleier, der die oberen Wipfel des Haardtrandes fest umschlungen hatte, ließ bereits zu diesem frühen Zeitpunkt vermuten, dass man wohl in diesem Jahr nicht gerade den Hauptpreis der Wetterlotterie entgegen nehmen dürfte. Kurz vor 11 Uhr in Neustadt angekommen musste zunächst, wie es gute Tradition ist, die Gruppe angemeldet werden. Im Zuge der Anmeldung wurde auch die Startnummer an die Umzugsteilnehmer übergeben. Ähnlich wie die imminente Unsicherheit wie das Wetter am Umzugssonntag wohl werden wird, eine Angelegenheit die jedes Jahr aufs Neue die Umzugsteilnehmer in Spannung versetzt. 

Die Landjugend durfte sich dieses Jahr über die vereinsinterne Rekordnummern 115a (“TERRO(I)R mol annerscht! Pfälzer Woilage unnerwegs“) und 115b („Mußbacher Eselshaut und seine "Pfälzer Weinlagen-Kollegen". Mußbacher Weinprinzessin Meike II., Landjugend Mußbach-Gimmeldingen“) freuen. So weit hinten, oder aus einer anderen Perspektive so nah an dem Wagen der Deutschen Weinkönigin (Nummer 120), war der Umzugsbeitrag der Landjugend in seiner siebenjährigen Geschichte noch nie. Die Erkenntnis über die Startreihenfolge machte schnell die Runde unter den Mitgliedern der Gruppe und man stellte sich darauf ein, viereinhalb Stunden Wartezeit (11 Uhr bis 15.30 Uhr) zu überbrücken. An der Schwelle zum Legendenstatus kratzende Mettbrötchen, allerlei Frühstücksnaschwerk und natürlich feinste Tropfen Pfälzer Wein, verschafften schnell die nötige Grundlage für die zähe Wartezeit. 

Die Stimmung konnte kaum besser sein, durchbrachen die ersten kleinen Schauer das gesellige Zusammensein. Fragen wie: „hält die Farbe?“ und „hört das auch nochmal auf?“ wollten beantwortet werden. Die Farbe hielt, größtenteils.  Wie eine antike Form des GPS, konnte man die Gruppe während des Umzuges verfolgen. Weiße Tropfen die sich von den ehemals weiß grundierten Schildern im Rundkurs des Umzuges verteilten, zeichneten den Weg der „Umziehenden“. Die Frage nach dem „hört das auch nochmal auf?“ wurde, das lässt die jüngst genannte Tröpfchenspur vermuten, auch klar beantwortet: nein. Ein Schauspiel irgendwo zwischen Schirmparade und nassen Winkehänden liegend, bot sich den zahlreichen Zuschauern an der Umzugsstrecke, die entgegen ersten Befürchtungen, dem Wetter trotzten und, das ist besonders herauszustellen, im Gleichklang mit den Teilnehmern um die Wette jubelten. Kurzum, die Stimmung war gewohnt ausgelassen, eine wahrhaftig echte und erfreuliche jetzt-erst-recht-Stimmung die den ganzen Umzugssonntag begleitete. 

Mit dem Verlauf des Umzuges mutierten Kostüme zu Feuchtraumbiotopen, eigens gebaute Bauchläden hätten passable Wildtränken abgeben können und die unzähligen Steckblumen ließen entmutigt den Kopf hängen.  Tatsächlich bewiesen die Blumen, dass sie im Gegensatz zu den menschlichen Protagonisten, keinen Sinn für situative Komik besaßen. Wenn auch der Abschluss des Umzuges in seiner Ausgestaltung -wetterbedingt- nicht wie in den vielen Jahren davor, über Umwege zum Heimathafen des Festwagens führte, so muss doch in aller Deutlichkeit festgehalten werden, dass der Umzug 2012 mit allen Begleiterscheinungen in guter Erinnerung bleiben wird. 

Die Freude über die Prämierung des Festwagens und der Festgruppe durch die Winzergenossenschaft Weinbiet eG ist in jedem Fall riesig. Als Lohn für viele Arbeitsstunden und noch mehr Stunden der kreativen Vorarbeit, wird das Preisgeld in erster Linie zur Deckung der Kosten des Wagenbaus verwandt. Ein weiterer nicht weniger bedeutsamer Dank geht an die vielen externen Helfer die mit Sachspenden und Leihgaben die Arbeit an dem diesjährigen Beitrag erst ermöglichten. Die Landjugend Mußbach-Gimmeldingen wird auch in Zukunft dem Winzerfestumzug treu bleiben und an neuen, frischen Beiträgen feilen. Auch der Stoff für die ein oder andere, mehr oder weniger ernst gemeinte Spitze, die sich auf den Festwagen verirrt, wird nicht ausgehen. Frei nach Sepp Herberger ist „nach dem Winzerfestumzug vor dem Winzerfestumzug“, also alles auf Start für den nächsten Winzerfestumzug 2013 in Neustadt an der Weinstraße!  

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